"Paradies" für eine Zeit - Karlsruhe, am Rennbuckel
Zu dieser Pilgerstation musste ich überhaupt nicht groß reisen, denn sie befand sich in meiner Heimatstadt Karlsruhe. Jetzt, da nichts mehr so ist, wie es einmal war, ist mir schlagartig bewusst geworden, was für eine wichtige Pilgerstation dieser Ort für mich sieben wunderbare Jahre hindurch gewesen ist.
Am 16. Juni 1999 stirbt Thea im Alter von 81 Jahren.
Am 12. Dezember 2010 folgt Rolf ihr nach, kurz vor seinem 99. Geburtstag.
Trauerfeier für Rolf KAAROW,
am Dienstag, den 21.12.2010, um 11:30 Uhr Nordweststadt-Friedhof
Lieber Rolf, Du hast mich oft als dein "Adoptivkind" vorgestellt, was ich natürlich juristisch gesehen nicht bin und auch nie war. Deine Frau Thea war meine mütterliche Freundin und Du, Rolf, Du hast es zugelassen, dass ich in Eurem Haus ein klein wenig meiner Kindheit nachholen durfte und zwar so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Ihr habt mich einfach so angenommen, wie ich war. -
Mit Dir und Thea bin ich oft sonntags nach St. Konrad gegangen; ihr ward mein erster Kontakt zur katholischen Kirche.- Als ich dann am 24. Dezember 2006 zum Katholizismus konvertierte, habe ich spontan Dich zu meinem Firm-Paten erwählt, und Du hast so voller Freude zugesagt. Du hast mich auch weiterhin begleitet auf diesem Weg: Du warst da, als ich meinen ersten Lektorendienst hatte; Du warst da, als ich zum ersten Mal die Heilige Kommunion austeilen durfte; Du warst da, als ich zum ersten Mal einen Zwischenpsalm sang.- Und Du bist nach Frauenchiemsee gefahren, auf die Fraueninsel, um Dir "mein" Kloster anzusehen, in dem ich mich so sehr zu Hause fühle. - Glaube war Dir immer ähnlich wichtig, wie mir, und so kreisten viele unserer Gespräche um dieses Thema. - Du hast Glaube gelebt und Christ sein praktiziert, im ganz Kleinen, Alltäglichen, und alle, die Dir begegnen durften, haben genau das gespürt.- Als es Dir dann in den letzten Tagen Deines Lebens so schlecht ging, habe ich noch mehr für Dich gebetet als sonst, und am Vorabend zum 3. Advent bei einer Abendandacht formulierte ich eine Fürbitte in der ich Gott darum bat, dass ER all die Menschen das Licht des Advent möge sehen lassen, die in ihrem jetzigen Leben keine Perspektive mehr sehen; in erster Linie habe ich dabei an Dich gedacht.- Gott hat meine Bitte erhört: Einen Tag später hat ER Dich für immer zu sich gerufen und Dich erlöst von allen Leiden; Du hattest keine Perspektive mehr gesehen, Du wolltest einfach in Ruhe gehen.
Aus diesen Stimmungen heraus ist ein Gebet für Dich entstanden. Ich möchte nun alle einladen, in Gedanken mit zu beten:
Licht des Advent
Ich habe es erbeten für dich
und der Herr hat es dir gesandt.
Nicht Kerzenlicht ist es,
schon eher die Sonne,
die jeden Tag neu aufgeht,
unseren Alltag zu erhellen.
Dein Adventslicht aber
kam direkt vom Himmel,
nur dir sichtbar.
Es hat dich gerufen in die Herrlichkeit des Herrn;
es hat dich erlöst vom Leid deiner letzten Tage;
es hat dir geschenkt das Licht der ewigen Ruhe.
Du wirst weiter da sein
im Dank all derer,
die dir begegnen durften.
Du bist uns vorausgegangen
und bist all denen gefolgt,
die dir vorausgegangen sind.
Ruhe in Frieden!
Amen.
© Sonya Weise, 2010
Ich habe es erbeten für dich
und der Herr hat es dir gesandt.
Nicht Kerzenlicht ist es,
schon eher die Sonne,
die jeden Tag neu aufgeht,
unseren Alltag zu erhellen.
Dein Adventslicht aber
kam direkt vom Himmel,
nur dir sichtbar.
Es hat dich gerufen in die Herrlichkeit des Herrn;
es hat dich erlöst vom Leid deiner letzten Tage;
es hat dir geschenkt das Licht der ewigen Ruhe.
Du wirst weiter da sein
im Dank all derer,
die dir begegnen durften.
Du bist uns vorausgegangen
und bist all denen gefolgt,
die dir vorausgegangen sind.
Ruhe in Frieden!
Amen.
© Sonya Weise, 2010